Lungensport ist eine spezielle Form des Sports, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Atemwegserkrankungen, wie Asthma,COPD und Long-COVID, abgestimmt ist. Ziel ist es, die Atemmuskulatur zu stärken und die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Lungensportkurse bestehen aus einem gezielten Training von Atemtechniken und körperlicher Aktivität. Sie werden von speziell geschulten Trainern geleitet und sind für Menschen jeden Alters geeignet, die an einer Atemwegserkrankung leiden. Vor Beginn des Trainings werden die individuellen körperlichen Fähigkeiten und Einschränkungen des Teilnehmers berücksichtigt.

Im Regelfall werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Vom Facharzt werden in der Regel 50 Einheiten verordnet, die innerhalb von 18 Monaten in Anspruch genommen werden müssen. Liegen schwere chronische Atemwegserkrankungen vor, übernimmt die Krankenkasse auch bis zu 120 Einheiten.

Folgende Voraussetzung zur Kostenübernahme müssen erfüllt sein:

1.  Mindestbelastbarkeit von 25 Watt über einen Zeitraum von 3 Minuten im sogenannten Steady state von Herzfrequenz und Atmung, was in der Regel 30 Minuten nach der Einnahme von bronchienerweiternden Medikamenten erfolgt. Alternativ kann auch eine 6-Minuten-Gehstrecke von mehr als 200 Metern nachgewiesen werden.
2. Sauerstoffsättigung muss unter Belastung bei 25 Watt über 90 % liegen, gegebenenfalls auch unter Gabe von Sauerstoff
3. Der systolische Blutdruck sollte unter 220 und der diastolische Blutdruck unter 120 mmHg liegen.
4. Es dürfen keine Anzeichen für Durchblutungsstörungen oder bedrohliche Rhythmusstörungen im Belastungs-EKG vorliegen.

Die Übungen beim Lungensport zielen darauf ab, die Atmung zu verbessern, die Lungenfunktion zu stärken und die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen. In der Regel umfasst ein Lungensportkurs ein Aufwärmprogramm, Atemübungen, Kraft- und Ausdauertraining sowie Entspannungsübungen. Die Intensität der Übungen wird individuell an die körperliche Leistungsfähigkeit jedes Teilnehmers angepasst. Durch regelmäßiges Training können die Symptome der Lungenerkrankungen gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. Studien haben gezeigt, dass Lungensport auch das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verringern kann.

Lungensport ist eine empfehlenswerte Therapieform für Menschen mit verschiedenen Lungenerkrankungen. Dazu gehören unter anderem:

• Asthma bronchiale
• Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
• Mukoviszidose (zystische Fibrose)
• Lungenfibrose
• Emphysem
• Bronchiektasen
• Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
• Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD)
• Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler und Lungenfunktionstrainer bzw. Lungensporttrainer können diese Rehabilitationskurse leiten. Für die Durchführung des Kurses ist eine spezielle Qualifikation erforderlich, die den Anforderungen der Krankenkassen entspricht. Dabei werden Aspekte wie die Vermittlung von Kenntnissen über die Anatomie und Physiologie der Lunge sowie die Planung, Durchführung und Evaluation des Trainings abgedeckt. Eine fachgerechte Anleitung und Überwachung der Teilnehmer während des Trainings ist von großer Bedeutung, um individuelle Einschränkungen und Risiken zu berücksichtigen und ein sicheres und effektives Training zu gewährleisten.

Zu Beginn des Kurses führen unsere Lungensporttrainer ein individuelles Gespräch mit jedem Teilnehmer, um spezielle Einschränkungen und Bedürfnisse zu erfassen. Auf Basis dieser Informationen werden die Übungen und Trainingsintensitäten angepasst und gegebenenfalls auch spezielle Hilfsmittel oder Atemtechniken eingesetzt.

Während des Trainings achtet der Trainer darauf, dass jeder Teilnehmer im Rahmen seiner Möglichkeiten gefordert, aber nicht überfordert wird. Bei akuten Verschlechterungen oder Veränderungen der körperlichen Verfassung können die Trainingsintensitäten jederzeit angepasst werden.